Den größten Teil unseres erwachsenen Lebens haben wir in Düsseldorf verbracht - und das ist auch gut so. Hier fühlen wir uns wohl auch wenn wir beide hier nicht geboren wurden.

1996 bot sich für Helmut eine interessante und einmalige berufliche Möglichkeit im Osten Deutschlands. Es sollte ein sozialer Verband mit mehreren Einrichtungen in Sachsen und Brandenburg aufgebaut und geleitet werden. So zogen wir denn beide gen Osten nach Görlitz. Direkt an der Neiße als Grenzfluß zu Polen. Erst Mitte Mai 2011 nach Helmuts Pensionierung Ende April verlegten wir unsere Wohnung wieder nach Düsseldorf.

Glücklich waren wir nicht immer in Görlitz - die Menschen unserer Generation sind recht schwierig und zu uns als in Westdeutschland aufgewachsene besonders zurückhaltend - wenn nicht teilweise sogar feindselig.

Sie sind in der ehemaligen DDR so ganz anders aufgewachsen als wie wir im Westen Deutschlands, so daß es schon einige Kommunikationsprobleme im

Miteinander gab. Für die wesentlich jüngeren, also die nächste Generation ist es da schon wesentlich komplikationsloser. "Was war das, die DDR ?" fragen sich nicht wenige der jungen Leute.

Wir freuten uns schon lange eines Tages wieder nach Hause ziehen zu können. Gut, daß wir uns als Ausgleich sozusagen beruflich im Sachsenland sehr wohl fühlten. Es war beruflich und persönlich eine Herausforderung die ihresgleichen sucht. Die Gestaltungsmöglichkeiten im "wilden Osten" haben wir als ideal erlebt. Diese Zeit ist jetzt aber auch schon wieder - leider ? - vorbei.

Unsere vier Katzen Mozart, Willi, Minka und Minzel mit denen wir nach Görlitz kamen sind dort gestorben und wir haben sie im Zittauer Gebirge und in unserem Garten der Stiftung unter Tannen begraben.

Auch unsere erste "Görlitzer" Katze, unsere Lea, hat uns leider schon 2009 mit gerade elf Jahren verlassen. Sie liegt nun unter einem Mandelbäumchen im Garten der Stiftung.

Auf das Altbier in Düsseldorf freuen wir uns - und auf die so lange vermißte Geselligkeit im Rheinland.

Dies haben wir lange vermißt. Nun, nicht jedem Menschen liegt Kontaktfreudigkeit, Interesse und geistige Auseinandersetzung. In der Oberlausitz scheint dies besonders zu fehlen - oder wir sprechen eine

andere Sprache die keiner versteht.

Gesellschaftspolitisch sind wir davon überzeugt, daß diese Welt nur mit für allen verbindlichen Werten wie Toleranz, Verständnis, Mitmenschlichkeit und Verantwortung für unsere Umwelt - ob Mensch, Tier oder Pflanzen - überleben wird. In dieser Verpflichtung sehen wir uns und unser Handeln.